Erste Hilfe / Gefahrstoffe-Wochen mit den Maltesern beim ILW-Mainz

Erste Hilfe kann Leben retten oder zumindest Heilungschancen verbessern. Gerade in Betrieben mit Maschinen und elektrotechnischen Geräten und Installationen sind Kenntnisse von Sofortmaßnahem bei Unfällen wichtig. Auch in der Ausbildungs-Teilabschlussprüfung 1 wird immer wieder fragend auf die Ersthilfe oder Gefahrstoffe eingegangen. Darum bietet das ILW Mainz seinen angehenden Elektronikern für Betriebstechnik, Elektronikern für Automatisierungstechnik und Mechatronikern zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres einen einwöchigen Erste Hilfe / Gefahrstoffe-Kursus an. Seit fast zehn Jahren kooperiert die Ausbildungseinrichtung dabei mit dem Malteser Hilfsdienst e.V. aus Mainz. 

 „Unser Format der Erste Hilfe / Gefahrstoffe-Woche erfährt positive Rückmeldung. Das Angebot steht auch externen Auszubildenden offen“,

Daniel Kitz,  Fachbereichsleiter Elektrotechnik und Mechatronik

Die Erste Hilfe-Woche ist in zwei Teile gegliedert: 20 Unterrichtseinheiten zur Ersten Hilfe im betrieblichen Kontext und 20 Unterrichtseinheiten zum Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb. Im Januar gab es insgesamt drei Durchgänge mit jeweils maximal 16 Teilnehmern. Zwei Erste Hilfe-Ausbilder der Malteser, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren, haben sie unterrichtet. „Es hat sich bewährt, dass unsere Auszubildenden von Gleichaltrigen angeleitet werden“, sagt Daniel Kitz, Fachbereichsleiter Elektrotechnik und Mechatronik und verantwortlich für die Erste-Hilfe / Gefahrstoffe-Woche beim ILW Mainz. 

Niklas Repasch, angehender Medizinstudent und zusätzlich auch Experte für Erste Hilfe bei Kindernotfällen, hat als erfahrener Ausbilder den FSJ’lern zur Seite gestanden. Das Programm beginnt mit lebensrettenden Maßnahmen: Die Auszubildenden lernen, was zu tun ist, wenn Menschen bewusstlos oder ohne Atmung sind, Schmerzen in der Brust beklagen oder stark bluten. „Nach einer theoretischen Einführung lassen wir die Teilnehmenden in Gruppen üben, wie sie in vorgegebenen Notsituationen richtig helfen. So können sie die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln erleben, um im Ernstfall noch besser reagieren zu können“, erläutert Niklas Repasch. 

Auf die Unterweisung in die Herzdruckmassage, in den Einsatz eines Defibrillators oder in die Stillung bedrohlicher Blutungen folgen Lerneinheiten, wie kleinere Wunden und Quetschungen behandelt oder welche Besonderheiten für die Erstversorgung verunglückter Menschen mit psychischen Erkrankungen zu beachten sind. Die Auszubildenden machen engagiert mit, berichtet Niklas Repasch. Für sie hat der Kurs auch noch den positiven Nebeneffekt, dass er für den Führerschein anerkannt wird und auch den Status des betrieblichen Ersthelfers bescheinigt. Dabei reicht das Programm beim ILW Mainz mit seinen 20 Unterrichtseinheiten weit über die hierfür vorgegebenen 9 Unterrichtseinheiten hinaus. Das erlaubt es den Ausbildern, viel intensiver mit den Teilnehmenden zu üben, so dass sie mehr Selbstbewusstsein entwickeln können, richtig zu helfen. Und es ist ausreichend Zeit, ausführlicher z.B. auf die Versorgung von Menschen mit seelischen Erkrankungen einzugehen. 

Der zweite Teil der Erste Hilfe-Woche ist dem Umgang mit Gefahrstoffen im Betrieb gewidmet. Ihn bestreitet Daniel Kitz. Hier geht es vor allem darum, Kenntnisse des Gefährdungspotenzials dieser Stoffe wie z.B. Kühl- und Schmierstoffe, Metallstaub oder Schweißrauche zu vermitteln. Sie können akute oder chronische gesundheitliche Schäden verursachen, und entzündlich, explosionsgefährlich oder gefährlich für die Umwelt sein. An praxisbezogenenBeispielen lernen die Auszubildenden, eine Gefährdungsbeurteilung vorzunehmen und darauf aufbauend eine entsprechende Betriebsanweisung zu verfassen. Behandelt werden der Umgang mit Leuchtmitteln, die zu Bruch gehen und Quecksilber freisetzen können sowie das Löten mit bleihaltigem und daher potenziell gefährlichem Lötzinn. „Unser Format der Erste Hilfe / Gefahrstoffe-Woche erfährt positive Rückmeldung. Das Angebot steht auch externen Auszubildenden offen“, sagt Daniel Kitz.

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