Engineering und Montage von neuen Arbeitsstationen für Mechatroniker

Mechatroniker arbeiten an der Schnittstelle zwischen reiner Steuerung und Mechanik von Industrieanlagen und müssen sich dementsprechend sowohl in der Elektrotechnik als auch in der Metalltechnik auskennen. Während ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildung lernen sie beim ILW Mainz, mechanische, elektrische und elektronische Komponenten zu bauen, zu komplexen Systemen zu montieren, die zugehörige Steuerungssoftware zu programmieren und die Systeme instand zu halten.

Hierfür sind entsprechend ausgestattete Arbeitsplätze notwendig, die idealerweise auch die sogenannten IHK-Prüfungsgestelle aufnehmen können. Diese sind von den Auszubildenden in Vorbereitung für die beiden Teilprüfungen herzurichten, in denen sie ihre praktischen Fertigkeiten und ihre theoretischen Kenntnisse unter Beweis stellen müssen. Beispielsweise mit dem Modell einer Sortieranlage, die in der Lage ist, unterschiedliche Werkstoffe wie Kunststoff und Metall zu erkennen und zu sortieren. Dies geschieht mit Hilfe eines berührungslosen Sensors, der sich auf einer Rutsche annähernde Metallobjekte erkennt. Diese werden dann mittels eines elektropneumatischen Zylinders in einen Behälter ausgeschleust, während die Kunststoffobjekte weiter über die Rutsche in ein separates Magazin gelangen. Um diesen Ablauf zu gewährleisten, ist auch eine Steuerungssoftware zu programmieren.


„Wir haben eine anforderungsgerechte, technisch ausgereifte und flexible Lösung gesucht und hiermit gefunden“

Christian Blome, Ausbilder Mechatronik


Prototyp der in Eigenregie entwickelten Arbeitsstation für Mechatroniker.
Prototyp der in Eigenregie entwickelten Arbeitsstation für Mechatroniker.

Weil die bisher genutzten Arbeitstische nicht mehr genügend Plätze boten, haben Mitarbeiter des ILW in Eigenregie eine neue Arbeitsstation entwickelt. „Wir haben eine anforderungsgerechte, technisch ausgereifte und flexible Lösung gesucht und hiermit gefunden“, sagt Christian Blome, Ausbilder Mechatronik, der das Projekt verantwortet. Richard-Alexander Bohlig-Platis, ehemaliger Mechatronik-Absolvent des ILW-Mainz und inzwischen Student der Elektro- und Luftfahrttechnik, hat die Entwicklung als studentische Hilfskraft mit unterstützt. Dabei konnte er auch seine Erfahrungen im Computer-Aided Design erfolgreich einbringen. In einem ersten Schritt haben die Beteiligten am Computer virtuell verschiedene Varianten entworfen. Die Beste wurde anschließend als Prototyp aus Aluminiumprofilen gefertigt (siehe Video und Foto). 

Die Arbeitsstation kann von zwei Auszubildenden gleichzeitig genutzt werden und besteht aus jeweils einem industriellen Schaltschrank, der die elektrischen und elektrotechnischen Baugruppen für die Steuerung der Anlage aufnimmt, einer auszugsfähigen, montagefreundlichen Arbeitsfläche und darunter ausreichend Stauraum für Werkzeuge. 

Um flexibel im Raum beweglich zu sein, steht die Kompaktstation auf feststellbaren Schwerlastrollen. Insgesamt zwanzig Arbeitsstationen, sprich 40 Arbeitsplätze, sollen nun hergestellt werden und bei der Mitte April anstehenden IHK-Teilabschlussprüfung 1 bereits zum Einsatz kommen.


Download
Engineering und Montage von neuen Arbeitsstationen für Mechatroniker
Arbeitsplatz-Mechatroniker_ILW-Mainz_08.
Adobe Acrobat Dokument 851.3 KB