Berufliche Ausbildung im Dualen System gelingt, wenn Berufsschule und Betriebe in enger gegenseitiger Abstimmung ausbilden. Je besser diese beiden Lernorte bei den Ausbildungsinhalten und -verfahren, der Zeitplanung und der gemeinsamen Erziehungsarbeit kooperieren, desto größer ist der Ausbildungserfolg. Dieser Abstimmung dienen halbjährliche Treffen zur Lernortkooperation (LOK) zwischen Betrieben aus der Region Mainz, der Berufsbildenden Schule 1 (BBS 1) Mainz und dem ILW Mainz als überbetrieblicher Ausbildungsstätte.
„Schon seit längerem brennt den Betrieben und auch uns als überbetrieblicher Ausbildungsstätte das Thema ‚Berufsreife‘ unter den Nägeln. Schulabsolventen und -absolventinnen beherrschen immer öfter selbst einfache Fertigkeiten wie Prozentrechnen oder Dreisatz nicht mehr sicher. Das gefährdet immer häufiger den Ausbildungserfolg“, sagt Ulf Mehmel, Fachbereichsleiter Metalltechnik beim ILW Mainz. Die logische Konsequenz wäre, an die Schulen heranzutreten und das Problem zu adressieren.
„Genau das haben wir uns jetzt auf die Fahnen geschrieben und über bestehende persönliche Kontakte die Kanonikus-Kir-Real- und Fachoberschule Mainz-Gonsenheim mit ins Boot geholt und eingeladen. Die haben gleich zugesagt und wir konnten sehr offen über unsere Themen sprechen“, berichtet Ulf Mehmel, der mit seinem Kollegen Steffen Rasel, Ausbilder Metalltechnik, an der Sitzung teilgenommen hat.
Ergebnis dieses ersten Treffens war eine Verabredung, zukünftig den unmittelbaren Kontakt zwischen Schule und Betrieb zu pflegen. Die Ausbildungsbeauftragten der Betriebe können zum Hörer greifen und direkt in der Kanonikus-Kir-Real- und Fachoberschule nachfragen, wenn sie Ausbildungsstellen zu besetzen haben. Und die Schule wird es ebenso halten, wenn sie zum Beispiel Praktikumsplätze für ihre Schülerinnen und Schüler sucht.
„Das Treffen mit der Kanonikus-Kir-Real- und Fachoberschule hat das Eis gebrochen“, erzählt Ulf Mehmel. „Am Schluss waren Lehrer und Ausbildungsbeauftragte der Betriebe begeistert von der offenen Gesprächsatmosphäre und von den verabredeten kurzen Wege. Wir wollen diesen Schwung verstetigen und auch bei unserem nächsten Treffen im Oktober nachhalten.“