Konzentriert, stolz und auch ein bisschen aufgeregt waren die 17 Auszubildenden bei der Abschlusspräsentation ihrer Projekte vor Vertretern und Vertreterinnen der 12 beteiligten Firmen sowie Ausbildern und Ausbilderinnen des ILW Mainz. Zwei Wochen lang hatten die angehenden Mechatroniker und Mechatronikerinnen in vier Teams Maschinen konzipiert, gefertigt und getestet. Die Präsentationen waren Teil und zugleich Höhepunkt der Lernortkooperation (LOK) zum Ende des 1. Lehrjahres, die das ILW Mainz seit vielen Jahren, dieses Mal mit den Firmen Bericap, DHL NL Saarbrücken, Coca-Cola, Zöller-Kipper, ECONO-Pak, Nestlé Health Science Osthofen, Honeywell & Elster, Essity, IMSTec, Mainzer Netze, Mainzer Mobilität und vlexx, praktiziert.
„Alle Auszubildenden haben gezeigt, was sie bereits nach einem Jahr Ausbildung können – das hat manchen und manche von ihnen selbst überrascht“, berichtet Claudia Mann, Ausbilderin Mechatronik beim ILW Mainz. Zusammen mit Bernhard Huhn, Ausbilder Metalltechnik, hat sie das LOK-Projekt vorbereitet und die Teams während des Projekts beratend begleitet.
Die Aufgabenstellung für die Azubis war so konkret wie nötig und so offen wie möglich, um ihnen Gestaltungsspielräume zu geben: Sie sollten eine Maschine entwickeln und anschließend bauen, und dabei die Lernfelder Mechanik, Elektrik und Pneumatik einbeziehen. Die Automaten sollten betriebssicher und ressourcensparend gefertigt sein und mindestens ein Betriebszustand sollte mittels einer Signalleuchte angezeigt werden. Alles andere lag in der Hand der Auszubildenden.
„Wir haben beratend begleitet und nur eingegriffen, wenn etwas in die völlig falsche Richtung lief“, erzählt Claudia Mann. Heraus kamen ein „Pick and Place“-Arm (ähnlich einem Roboterarm), eine Tischtennisballkanone mit 6 bar Betriebsdruck, eine Sortieranlage und eine automatische Stempelanlage, die Gegenstände ihrer Größe entsprechend kennzeichnet.
„Erstmals bei unseren LOK-Projekten kam auch ein 3D-Drucker zum Einsatz“, berichtet Claudia Mann. Um Teile damit zu fertigen, mussten die Azubis eine Skizze mit den Maßen vorlegen. Die Programmierung und das anschließende Drucken übernahm Claudia Mann dann selbst, weil dies noch nicht auf dem Lehrplan des ersten Ausbildungsjahres steht.
„Alle waren motiviert dabei und haben sich eingebracht“, sagt Claudia Mann. Nach der Präsentation am Abschlusstag konnten sich ausgewählte Teammitglieder bei einer weiteren Gelegenheit „Lorbeeren abholen“: Wie in jedem Jahr unterhielt das ILW Mainz auch dieses Mal wieder einen Stand auf der BerufsInfoMesse in Mainz Ende August. Hier haben die Azubis ihre Automaten interessierten Besuchern vorgestellt. Und sie haben sogar das Messepodium bestiegen, um bei einer Diskussion zum Thema: „Technik, die begeistert, deine Chancen in der Welt der Innovation (Technik-Meile)“ mitzumachen.
Die nächste Gelegenheit wird der Tag der Technik am 14. und 15. November sein. Dann öffnet das ILW Mainz seine Türen für interessierte junge Menschen und ihre Angehörigen sowie Lehrerinnen und Lehrer, die sich über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in industriellen Berufen informieren möchten.