Lernstandsicherung und Herausforderung zugleich war das zweiwöchige Arcade-Projekt für 20 angehende Elektroniker und Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik (EAT). Unter der Leitung von Stefan Bienfait, Ausbilder Elektrotechnik beim ILW Mainz, entwarfen, planten und bauten die Auszubildenden des 1. Lehrjahres zwei „Arcade“ genannte Spielekonsolen.
„Das war schon faszinierend, mit welcher Begeisterung alle Beteiligten losgelegt haben“, erinnert sich Stefan Bienfait. Die Arcade-Konsolen, „Spiele-Dinosaurier“ aus den 70er Jahren, hatte er auf einer Messe entdeckt. Daraus entstand die Idee für ein Projekt mit Auszubildenden. Sie sollten eine solche Konsole und zusätzlich eine „kleine Schwester“ nachbauen. Mit klaren Vorgaben: low budget, Verbau möglichst vieler schon vorhandener Materialien, Raspberry Pi Einplatinencomputer als Herzstück, Verwendung des Mr. Bean Laserschneiders und eines 3D-Druckers.
Sieben Teams haben jeweils eigene Aufgaben übernommen wie zum Bespiel das Gehäuse planen und bauen, den Raspberry Pi programmieren, Teile mit dem 3D-Drucker konzipieren und herstellen, Einbau der notwendigen Elektronik, aber auch unterstützende Aufgaben wie Bedarfsermittlung (Material-, Zeit- und Werkzeugbedarf planen) sowie eine Gefährdungsbeurteilung. Jedes Team musste in der vorgegebenen Zeit fertig werden, sich dabei aber zugleich auch mit den anderen abstimmen und koordinieren.
Wie im echten Berufsleben verlief nicht immer alles nach Plan: Fehler bei der Stromversorgung zum Beispiel zerstörten die angeschafften Raspberry PI-Computer. Sie konnten schnell durch neue Raspberries ersetzt werden. Die ursprünglich geplante Gehäusekonstruktion aus Spanplatten erwies sich als nicht stabil und musste mittels Stahlwinkel gestützt werden. Oder das Betriebssystem konnte nur digitale Signale verarbeiten, die Joysticks aber erzeugen analoge Signale, so dass eine Schnittstelle zu integrieren war.
„Mit diesen Herausforderungen mussten die Auszubildenden fertigwerden. Es war wirklich toll, mit welchem großen Engagement sie das selbständig gelöst haben. Ich kann gar nicht sagen, wie knapp wir bei all den Hindernissen und Verzögerungen dann doch fertig geworden sind“, sagt Stefan Bienfait. Dass zum Beispiel bei einer Konsole Tesafilm noch nicht verbaute Scharniere provisorisch ersetzen musste, fiel gar nicht weiter auf…
Höhepunkt war dann die Präsentation der beiden Arcade-Spielekonsolen am letzten Projekttag vor allen Projektbeteiligten beim ILW Mainz. Auch Geschäftsführer Manuel von Vultejus hatte es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein. Stolz und Begeisterung war den Auszubildenden zu Recht anzumerken, die ihre Werkstücke präsent