Motivierender Einstieg in die Ausbildung mit spannendem Pilotprojekt: Einfach loslegen ohne Vorkenntnisse und dabei „Lernen durch selber machen“

 

"Neues Zukunftsprojekt oder doch nur Spinnerei?", diese Frage stellte sich zu Beginn des spannenden Pilotprojekts rund um den Bau einer LED-Lampe Steffen Rasel, Ausbilder im Bereich Metalltechnik. Gemeinsam mit Evgenij Gasthofer und Stefan Bienfait, Kollegen aus der Elektrotechnik, hat er mit dem Projekt den jungen Auszubildenden der Industriemechanik und Zerspanung einen praxisnahen und motivierenden Einstieg in die Ausbildung geboten.

 

Ein gemeinsames Projekt von Metall- und Elektrotechnik

Die Idee: Die Auszubildenden arbeiten mit einem Lernträger, der beide Welten vereint – Metall- und Elektrotechnik. Im Rahmen des Projekts fertigten sie eine LED-Lampe, bei der sowohl mechanische Bearbeitung als auch elektrische Installation gefragt waren. Ziel war es, von Anfang an praktische Fertigkeiten zu erwerben, Zusammenhänge zu verstehen und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Abteilungen zu fördern.

 

Von der Idee zum „Bausatz zum Lernen“

Die Ausbilder beider Fachrichtungen bereiteten das Projekt sorgfältig vor und stellten 

alle benötigten Materialien so zusammen, dass die Lernenden mit praxisnahen Werkstoffen wie Aluminium, Stahl und Kunststoff arbeiten konnten – Materialien, die sie auch später in ihrem Berufsalltag begleiten werden.

Die Bauteile waren vorab gelasert, sodass die Auszubildenden ohne Vorkenntnisse loslegen und dennoch die wichtigsten Bearbeitungsschritte selbst durchführen konnten. Neben der Metallbearbeitung standen auch der Einbau und die Verdrahtung der LED-Technik im Mittelpunkt.

 

Fachbereich Elektrotechnik: Umsetzung mit Mikrocontroller

Elektrotechnik-Ausbilder Evgenij Gasthofer erläutert die geplanten Arbeitsschritte, die von den Auszubildenden eigenständig umgesetzt werden sollen: "Im Projekt kommt ein Mikrocontroller zum Einsatz, der zunächst fachgerecht verlötet und anschließend programmiert wird. Danach folgt die Verdrahtung der einzelnen Komponenten – bestehend aus Spannungsversorgung, Mikrocontroller und dem Verbraucher, einer LED-Beleuchtung. Während der Umsetzung analysieren die Auszubildenden die Elektropläne sorgfältig und achten besonders auf die korrekte Polarität sowie die exakte Pinbelegung, um eine fehlerfreie Funktion sicherzustellen. Nach Abschluss der Arbeiten werden alle Verbindungen überprüft, gemessen und dokumentiert. Ein abschließender Funktionstest garantiert die Betriebssicherheit, bevor die fertige Baugruppe in das Gesamtprojekt integriert und übergeben wird."

 

Smarte Steuerung per Smartphone

Der Mikrocontroller wird am Ende über ein integriertes WLAN-Modul mit dem Smartphone verbunden. Dadurch können die Auszubildenden die Steuerung der LED-Lampe individuell anpassen und selbst festlegen, wie die Beleuchtung reagiert oder geschaltet wird. Bei der Umsetzung wurde außerdem darauf geachtet, dass ausschließlich mit einer Spannung von 5 Volt gearbeitet wird, um den Sicherheits- und Anschlussvorgaben zu entsprechen.

Feedback der Auszubildenden im Elektrobereich

Die Auszubildenden zeigten sich begeistert von den neuen Möglichkeiten. Sie konnten im Verlauf des Projekts viel technisches Wissen erlernen und waren durch das eigenständige Umsetzen und Programmieren besonders gefordert. Das Projekt stärkte ihr Verständnis für elektronische Systeme, Mikrocontrollerprogrammierung und funktionale Schaltungstechnik – praxisnah und motivierend zugleich.

 

Lernen durch Ausprobieren

Nach einer kurzen theoretischen Einführung startete der praktische Teil: Unter Anleitung und mit Unterstützung der Ausbilder fertigten die Auszubildenden Schritt für Schritt ihre eigene Lampe. Nach jedem Arbeitsschritt wurden die Ergebnisse gemeinsam besprochen – ein Ansatz, der das Lernen durch eigenes Tun fördert. Besonderer Wert wurde auf Sicherheit und den richtigen Umgang mit Werkzeugen gelegt – beides zentrale Bestandteile der Ausbildung.

 

Stimmen der Auszubildenden

Die Begeisterung war groß. In der Feedbackrunde zeigte sich, dass das Projekt genau den richtigen Nerv getroffen hatte. Paul (Boehringer Ingelheim) stellte fest: „Das Ausprobieren der verschiedenen Maschinen, Werkzeuge und Materialien hat mir besonders gut gefallen. Das freie Arbeiten hat richtig Spaß gemacht!“ Leonard (F.W. Schmitt) meinte: „Ein super Einstieg – man lernt schnell die Materialien, Werkzeuge und Maschinen kennen und darf direkt loslegen.“ Und Sergej (Bericap) sagte „Ich fand es klasse, weil ich selbst etwas erarbeiten und umsetzen konnte.“

Auch die beteiligten Ausbilder zogen Bilanz: "Das LED-Lampenprojekt zeigt eindrucksvoll, wie praxisnahes Lernen Begeisterung und Verständnis für Technik wecken kann. Durch die enge Zusammenarbeit von Metall- und Elektroabteilung entsteht ein wertvoller Brückenschlag zwischen zwei Fachrichtungen – ein echter Gewinn für alle Beteiligten", sagt Ideengeber Steffen Rasel.

 

Ausblick: Optimieren, erweitern, weiterdenken

 

In der Feedbackrunde sammelten die Ausbilder auch Verbesserungsvorschläge: Einige Bauteile sollen künftig angepasst werden – beispielsweise eine dickere Grundplatte für stabilere Gewindegänge. Das Ziel ist klar: Das Projekt soll weiterentwickelt und langfristig in den Ausbildungsplan integriert werden. Eine neue Projektidee ist auch schon geboren: das „Leonardo da Vinci Katapult“. Der Gedanke dahinter: Die fortgeschritteneren Auszubildenden beginnen in der Metalltechnik mit einzelnen Bauteilen, während in der Elektroabteilung ein Motor integriert werden soll, der das Spannen der Seile übernimmt. Ob das Projekt noch im laufenden Geschäftsjahr oder erst im kommenden umgesetzt wird, bleibt abzuwarten – zunächst soll ein Prototyp entstehen, um die technische Machbarkeit zu prüfen.

Abschließend geht zum abgeschlossenen Projekt noch ein besonderer Dank an Johannes Engel (Ausbilder Metalltechnik) für die Konstruktion und seine tatkräftige Unterstützung bei der LED-Lampe!

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MOTIVIERENDER EINSTIEG IN DIE AUSBILDUNG MIT SPANNENDEM PILOTPROJEKT: EINFACH LOSLEGEN OHNE VORKENNTNISSE UND DABEI „LERNEN DURCH SELBER MACHEN“
ILW Artikel 04.11.25.pdf
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