Tag der Technik 2023: Ausstellerrekord belegt hohen Stellenwert der Ausbildung

Kaum hatte das ILW Mainz am 17. November seine Türen geöffnet, strömten Scharen von Schülern und Schülerinnen zu den zahlreichen Informationsständen. „44 ausstellende Unternehmen, das waren so viele wie noch nie zuvor“, sagt Oliver Aßelmeyer, Projektmanager und beim ILW Mainz verantwortlich für den Tag der Technik. Sie alle im und um das ILW Mainz-Gebäude herum aufzustellen war eine (gelungene) Herausforderung, wenn man bedenkt, dass zu den Ausstellern zum Beispiel ein Kran mit über 30 Meter hohem Ausleger und ein ausgewachsener Truck gehörten. 

 

Am Freitag stehen traditionell Schulen im Fokus, während am arbeitsfreien Sonnabend viele Eltern und Großeltern die Gelegenheit nutzen, ihre (Enkel-) Kinder bei der Berufsorientierung zu begleiten. An beiden Tagen waren insgesamt über 1.000 junge Menschen der Einladung der Industrie- und Handelskammer Rheinhessen als Initiatorin gefolgt. 

 

Ilina und Leonie aus der 8a der IGS Auguste Cornelius Mainz-Hechtsheim sind gerade eingetroffen: „Wir wollen uns hier allgemein informieren über Berufe. Ob es etwas Technisches wird, weiß ich noch nicht“, sagt Ilina. Chakir und Mohamed aus der 8. Klasse der Realschule Am Lemmchen haben schon genauere Vorstellungen: „Wir wollen Mechatroniker oder Elektroniker werden.“

Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen haben ihre Klassen auf den Besuch des ILW Mainz vorbereitet und begleiten sie vor Ort. Stefanie Becker und Martin Hawner sind mit dem 8. Jahrgang der IGS Mainz-Hechtsheim gekommen. „Unsere Schülerinnen und Schüler haben hier Gelegenheit, sich über Berufe zu informieren und sogar einen Praktikumsplatz zu finden“, erläutert Stefanie Becker. „Der Besuch des Tags der Technik ist ein wichtiger Baustein der Berufsorientierung, die wir jungen Menschen an unserer Schule bieten“, sagt Larysa Oleshchuk von der Realschule plus Mainz-Lerchenberg.

 

Das Besondere dabei: Die Schülerinnen und Schüler bekommen nicht nur Informationen über mehr als 30 verschiedene technische Ausbildungsberufe, sondern können ihre Begabungen für Technik selbst testen und erleben. Darum bildeten die fast 70 Mitmachaktionen das Herzstück des Tags der Technik. An den Ständen der ausstellenden Unternehmen konnten die Jugendlichen zum Beispiel einen Sattelschlepper aus Aluminium fertigen (Werner & Mertz GmbH), einen Cobot programmieren (Schott AG), mit Virtual-Reality-Brille ein Windrad erkunden (JUWI GmbH), eine pneumatische Fußball-Challenge bestehen (IMSTecmedical GmbH) oder einen Fahrzeugkran mit einem über 30 Meter hohen Ausleger steuern (RIGA Mainz).

„Sehr cool, das war ganz toll, wie ich den Kranhaken rauf- und runterfahren konnte“, berichtet Elias ganz begeistert. Der Siebtklässler aus der Selztalschule Förderschule für Lernen Nieder-Olm ist mit seinem Lehrer Marcel Hofbauer gekommen. „Gerade die Mitmachaktionen helfen den Jugendlichen, ein Gespür dafür zu entwickeln: Was kann ich?“, erklärt er. Besonders stolz ist Elias auf das Angebot des Krandienstleisters RIGA Mainz, dort ein Schülerpraktikum zu machen. „Die haben gesagt, ich habe ein gutes Händchen für den Kran.“

 

Die vollautomatische Steuerung einer Bandanlage ist eine weitere Mitmachaktion. Simon Hamacher von Boehringer Ingelheim hat sie zusammen mit vier angehenden Mechatroniker-Ausbildungskollegen konzipiert und aufgebaut. Sie ist das Ergebnis eines Projekts am Ende des 3. Ausbildungsjahres beim ILW Mainz. „Wenn wir Schülerinnen und Schülern erklären und zeigen, wie wir die Bandanlage gebaut haben, springt schon mal ein Funke der Begeisterung für die Technik über“, berichtet er.

Am Sonnabend ist Bruno mit seiner Mutter Simone Dolderer vorbeigekommen. „Ich habe mich bisher noch gar nicht so für Technik interessiert. Aber ich will auch Sachen ausprobieren, für die ich noch keine Neigung habe, damit ich den optimalen Beruf für mich finde.“ Seine Mutter fügt hinzu: „Die Kinder müssen selber herausfinden, was sie einmal machen wollen.“ Alessio hat seinen Opa dabei und auch schon eine Idee, in welche Richtung es bei ihm gehen könnte: „Ich interessiere mich für den Mechatroniker.“. Die Technik steckt offensichtlich in der Familie, der Großvater war Ingenieur und berichtet, dass einer der Enkel bereits vom ILW Mainz ausgebildet wird. 

 

„Wir haben uns sehr gefreut, dass in diesem Jahr noch einmal deutlich mehr Unternehmen beim Tag der Technik mitgemacht haben“, sagt Manuel von Vultejus, Geschäftsführer des ILW Mainz. „Berufsausbildung ist eine Antwort auf den Fachkräftemangel, und wir können beobachten, dass inzwischen auch Unternehmen ausbilden, die das bisher nicht getan haben.“ Das ILW Mainz mit seinen 80 Kundenbetrieben ist dafür wohlgerüstet und konnte in diesem Jahr mit 170 jungen Menschen den größten Ausbildungsjahrgang seiner 95-jährigen Geschichte verbuchen.

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