Umschulung / Weiterbildung beim ILW eröffnet (neue) berufliche Perspektiven

Überreichung des IHK Zertifikats zur Maschinen- und Anlagenführerin: (von links) Andreas Fels, IHK Rheinhessen, Heinz-Otto Beiser, IHK Prüfungsausschussvorsitzender, Absolventin Gezina Ulrich, Manuel von Vultejus, Geschäftsführer ILW Mainz.
Überreichung des IHK Zertifikats zur Maschinen- und Anlagenführerin: (von links) Andreas Fels, IHK Rheinhessen, Heinz-Otto Beiser, IHK Prüfungsausschussvorsitzender, Absolventin Gezina Ulrich, Manuel von Vultejus, Geschäftsführer ILW Mainz.

Am 29. Januar überreichten Andreas Fels, Abteilungsleiter gewerblich-technische Ausbildung bei der IHK Rheinhessen, und Heinz-Otto Beiser, Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses, dreizehn frisch gebackenen Maschinen- und Anlagenführer/ -innen (MAF) in den Räumen des ILW Mainz das begehrte IHK Zertifikat. Das war Höhe- und zugleich Endpunkt einer 16-monatigen Umschulungs- / Weiterbildungsmaßnahme für Menschen, die schon lange Zeit ohne Arbeit sind und z.T. auch einen Migrationshintergrund haben. Im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat das ILW Mainz diese Schulung konzipiert und bereits zum zweiten Mal umgesetzt, der dritte Jahrgang läuft seit Oktober 2020. „Die Umschulung erweist sich als ausgesprochen erfolgversprechend“, sagte Manuel von Vultejus, Geschäftsführer des ILW Mainz. „Denn eine abgeschlossene Berufsausbildung erhöht die Anstellungsaussichten deutlich. Wir freuen uns, dass acht Maschinen- und Anlagenführer/ -innen schon heute ein konkretes Beschäftigungsangebot haben.“

Die frisch zertifizierten Maschinen- und Anlagenführer/-innen und ihre Ausbildungs- und Prüfungsbegleiter nach dem Überreichen der IHK-Zeugnisse vor dem ILW.
Die frisch zertifizierten Maschinen- und Anlagenführer/-innen und ihre Ausbildungs- und Prüfungsbegleiter nach dem Überreichen der IHK-Zeugnisse vor dem ILW.

Die ersten elf Monate der Umschulungsmaßnahme unterrichtet das ILW sowohl die Fachtheorie als auch die Fachpraxis in ihren Räumen und an ihren Maschinen gemäß dem Ausbildungsrahmenplan des Berufsbilds des Maschinen- und Anlagenführers. Ein Lerncoach des ILW fungiert dabei als Fachausbilder und Jahrgangsleiter. Dabei geht es darum zu erlernen, z.B. eine Verpackungs- oder eine Abfüllanlage einzurichten, zu bedienen und die Qualität der Fertigung zu sichern. 


 „Die Leistungen dieses Jahrgangs waren sehr überzeugend - ermutigend war auch, dass wir dieses Mal zwei Teilnehmerinnen hatten“

 Ulf Mehmel, Leiter des Fachbereichs Metall beim ILW


Weil die Altersspanne der Teilnehmenden meist groß ist – sie lag dieses Mal zwischen 27 und 51 Jahren -, ihre schulische Bildung oft schon länger zurückliegt, sie zumeist lange keine Anstellung mehr hatten und einige aus einem ganz anderen kulturellen Umfeld kommen, ergänzen zwei externe Lernbegleiter das Schulungsteam. Ein erfahrener Sozialpädagoge schult Soft Skills als Schlüsselqualifikationen, um die sozialen, persönlichen und mentalen Kompetenzen der Teilnehmenden anzusprechen und weiterzuentwickeln. Eine Deutschlehrerin gibt Unterricht insbesondere in schriftlicher und mündlicher Kommunikation und vermittelt interkulturelle Verständigung. Dabei wird besonders auf eine Verzahnung mit der Praxis geachtet, so dass z.B. Präsentationen, Bewerbungsgespräche und das Verfassen von Berichtsheften auf dem Lehrplan stehen. Schließlich deckt der Sozialpädagoge auch den Berufsschulteil ab, indem er die prüfungsrelevanten Fächer Wirtschafts- und Sozialkunde lehrt. 

Eine Collage bestehend aus Mitglieder- und Kundenlogos des ILW Mainz.
Eine Collage bestehend aus Mitglieder- und Kundenlogos des ILW Mainz.

Im Anschluss folgt ein fünfmonatiges Praktikum in einem Produktionsbetrieb aus dem großen Partner-Netzwerkes des ILW Mainz – dieses Mal waren es die Firmen Oerlikon Balzers Coating Germany GmbH, WEPA Hygieneprodukte GmbH, Reh Kendermann GmbH Weinkellerei, Essity Operations Mainz-Kostheim GmbH, Bericap GmbH & Co. KG, SCHOTT AG und Elster GmbH - Honeywell Process Solutions. Für sie bedeutet die Mitwirkung an der Umschulung keinen zusätzlichen finanziellen Aufwand, weil die BA die Kosten trägt. Die Praktikanten und Praktikantinnen sollen hier erstmals die Abläufe eines produzierenden Betriebes kennenlernen. Diese Fähigkeit müssen sie später in der praktischen Prüfung nachweisen, die im Falle des Absolventenjahrgangs im Laufe des Januars in den Praktikumsbetrieben abgenommen wurde. 

Mit dabei im IHK-Prüfungsausschuss war Ulf Mehmel, Leiter des Fachbereichs Metall beim ILW. „Die Leistungen dieses Jahrgangs waren sehr überzeugend“, sagt er. „Ermutigend war auch, dass wir dieses Mal zwei Teilnehmerinnen hatten“, ergänzt Ulf Mehmel und hofft, dass dieses Beispiel noch mehr Frauen ermutigt, einen technischen Beruf zu erlernen. Alle 15 Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieses Umschulungsjahrgangs beim ILW haben den praktischen Teil bestanden, zwei müssen die schriftliche Prüfung wiederholen.