Das Zerspanungsverfahren Bohren ist fester Bestandteil des Lehrplans zahlreicher industrieller Berufe. Das zugehörige Werkzeug ist in heimischen Werkzeugkoffern allerdings nicht zu finden. Denn die sogenannte Säulenbohrmaschine hat Industriestandard, ist mit Unterschrank fast zwei Meter hoch und wiegt annähernd 300 kg. Vor wenigen Tagen hat das ILW Mainz acht fabrikneue Exemplare dieser Werkzeugmaschine in seiner Lehrwerkstatt aufgestellt.
Das Besondere daran: „Der Hersteller hat die Maschinen so für uns gebaut, wie wir sie brauchen“, erläutert Ulf Mehmel, Fachbereichsleiter Metalltechnik beim ILW Mainz. Zuvor hatten Ausbilder und Auszubildende zwei vergleichbare Standardmodelle des Herstellers MAXION über eineinhalb Jahre erprobt. „Wir waren sehr zufrieden damit, hatten aber einige Optimierungsideen für unsere Zwecke“, erinnert sich Ulf Mehmel. „Damit sind wir dann zu MAXION im thüringischen Pößneck gefahren und haben unsere Ideen vorgestellt. Die haben unsere Verbesserungsvorschläge gerne aufgegriffen und für unsere Bohrmaschinen umgesetzt. Davon gibt es jetzt weltweit nur acht Stück und die stehen beim ILW Mainz.“
Optimiert wurde beispielsweise die Größe des Arbeitstisches. Hier ist jetzt ausreichend Platz für einen Maschinenschraubstock und eine Kühlschneidmittelvorrichtung. Eine andere Verbesserung besteht darin, dass der Ein-Aus-Schalter für den nebenstehenden Kühlschneidmittelbehälter in Reichweite des Bedieners direkt an der Maschine platziert wurde.
„Wir haben jetzt für unseren Gebrauch wirklich optimale Maschinen“, sagt Ulf Mehmel. Und weil weitere neun ältere Bohrmaschinen ersetzt werden müssen, plant er schon die nächste Anschaffung beim gleichen Hersteller. „Fördermittel werden beantragt. Mit diesen Säulenbohrmaschinen nach unseren Konfigurationen werden wir unseren Bohrmaschinenpark weiter modernisieren und vereinheitlichen.“